documenta X – DIE FILME

Mutter und Sohn
(MAT' I SIN)

Deutschland/Rußland 1997, 82 Min., DF
Regie: Aleksandr Sokurov
Buch: Jurij Arabov
Kamera: Aleksej Fjodorov
Musik: Michael Glinka, Otmar Nussio, Giuseppe Verdi
Mit: Gudrun Geyer, Aleksej Ananischov
 
 

"Mutter und Sohn" erzählt eine Liebesgeschichte. Sie handelt von der tiefen Zuneigung, die eine Mutter und ihren Sohn verbindet. Sie ist schwerkrank, ihr Körper abgemagert, die Kraft gewichen. Der Sohn pflegt sie liebevoll. Er füttert sie, bettet sie auf einer Bank vor dem Haus, liest ihr alte Postkarten vor. Sie erinnern sich an die Zeit, als er ein Kind war und sie ihn nicht aus den Augen lassen konnte vor Angst, ihn zu verlieren.

Die Mutter will vor ihrem Sohn den näher kommenden Tod verbergen. Sie bittet um einen Spaziergang, möchte unter Menschen, dabei kann sie nicht einmal mehr gehen. Der Sohn trägt sie durch den Ort, der verlassen ist; sie sind die letzten Bewohner einer menschenleeren Gegend.

Die Landschaft, in der Mutter und Sohn leben, ist von trauriger Schönheit; Sokurov inszeniert sie wie ein deutscher Romantiker, seine Bilder sind den Gemälden eines Caspar David Friedrich näher als glänzenden Spielfilmoberflächen. Lange Einstellungen von Weizenfeldern, die vom Wind niedergedrückt werden, darüber Wolken, die über Hügel kriechen...
 

Edition Salzgeber