Das DIF präsentiert...

Warum läuft Herr R. Amok?

Rainer Werner Fassbinder, Michael Fengler (nach einer Improvisationsvorlage)
BRD 1969/70
 
Der deutsche Beitrag zu den 20. Berliner Filmfestspielen, uraufgeführt am 28. Juni 1970, erzählt die Geschichte einer bürgerlichen Normalexistenz, die unvermittelt im Blutbad endet. 
Herr R., technischer Zeichner mit netten Kollegen und Aufstiegsaussichten, lebt in einem kleinen Mietshaus und hat allen Komfort eines bürgerlichen Haushalts. In der Freizeit widmet er sich seinen Hobbies und genießt die Ruhe. Nach  Dienstschluß holt ihn seine Frau regelmäßig ab. Die kleinen gesundheitlichen Probleme beunruhigen Herrn R. nicht weiter. Liebevoll kümmert er sich um die Schularbeiten seines Sohnes, und am Sonntag kommen die Schwiegereltern oder ein Schulfreund zu Besuch. Sie singen gemeinsam die Kirchenlieder, die sie als Kinder gelernt haben.  Schließlich  erschlägt Herr R. seine Frau, eine Nachbarin und seinen Sohn mit einem schweren Leuchter. Am nächsten Tag erhängt er sich am Fenster der Betriebstoilette. 

"Ein böser Film, penetrant alltäglich." (Wilhelm Roth) 

Kino des Deutschen Filmmuseums, Do., 14.Mai 1998, 20.30