Rupert Julian 

 

Biographie
Rupert Julian (eigentlich Percival T. Hayes) wird in Auckland, Neuseeland, geboren. Über seinen Geburtstag herrscht Unklarheit. Einige Quellen nennen den 26. Januar 1879, andere den 25. Januar 1889. 
Mit dem Theater kommt Julian bereits in jungen Jahren in Berührung. In Australien arbeitet er als Schauspieler und Dekorateur, bevor er in die USA emigriert und 1913 ins Filmgeschäft einsteigt. Zunächst als Schauspieler, vor allem in der Rolle des Bösewichts - 1918 spielt er z.B. die Hauptrolle in dem antideutschen Propagandafilm „The Kaiser - The Beast of Berlin" -, ist er ab 1915 in zahlreichen Filmen auch als Regisseur und Drehbuchautor insbesondere für Universal sowie später für Cecil B. DeMilles Produktionsfirma, der DeMille Pictures Corp., tätig. 
1923 führte Julian den von Erich von Stroheim begonnen Universal-Film „The Merry-Go-Round" zu Ende. Unüberbrückbare Differenzen mit den Geldgebern hatten Stroheim gezwungen, die Regie an Julian abzugeben, der den Film auf Wunsch des Studios beendete. Zwei Jahre später, bei den Dreharbeiten zu „Das Phantom der Oper" widerfährt Julian selbst Ähnliches: Noch vor Abschluß der Produktion übernimmt Edward Sedgwick die Regie, nachdem sich Julian mit seinem Hauptdarsteller Lon Chaney überworfen hatte. Der Film wird dennoch ein Kassenschlager und macht Julian, trotz der gemischten Reaktionen seitens der Fachpresse, die in erster Linie die Darstellerleistung Chaneys lobt, als Regisseur bekannt.
In der Folgezeit entstehen unter Julians Regie eine Reihe heute eher unbekannte Filme, so u.a. der Spionagefilm „Three Faces East" (1925), in dem er auch als Schauspieler in einer Nebenrolle mitwirkt, die beiden Melodramen „The Country Doctor" (1927) und „The Leopard Lady" (1927/28) sowie der von der Kritik damals hochgelobte Film „Silence" (1926): „Here is the best movie melodrama in a long time. [...] Perhaps the director, Rupert Julian, should be credited for great part of the picture’s success. At any rate, the picture itself is a real success and one of the finest in the entire lot which DeMille has released since with P.D.C." (Sisk: Silence. In: New York Times, 26.05.1926). 
Mit „Love Comes Along" (1929), einer RKO-Produktion, und „The Cat Creeps" (1930), dem Tonfilm-Remake des 1927 von Paul Leni gedrehten Stummfilms „The Cat and the Canary", zieht sich Julian schließlich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Filmgeschäft zurück. Am 27. Dezember 1943 verstirbt er in Hollywood an den Folgen eines Schlaganfalls.
 Quellen:

D.T.: Julian, Rupert. In: Enciclopedia dello Spettacolo. Bd. 6. Rom 1959, S. 838-839.
Julian , Rupert. In: International Film Necrology. Hrsg. von William T. Stewart, Arthur F. Mc Clure und Ken D. Jones. New York/London 1981, S. 158.
m.q.: Julian, Rupert. In: Filmlexicon degli Autori e delle Opere. Bd. 3. Rom 1959, S. 509.
Rupert Julian. In: Variety, 21.01.1944.

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