Das steigende Interesse des Publikums, die schnell anwachsende Filmsammlung des DIF und das Fehlen eines Programmkinos in Wiesbaden führen ab Mitte der 80er Jahre zu einer Erweiterung des Caligari-Konzepts. Ausländische Filmklassiker, die von jeder Generation wieder "neu" gesehen werden müssen, stehen seither ebenso auf dem Programm wie Erstaufführungen kleinerer Produktionen, die nicht in die großen Kinos gelangen. Die engen Kontakte des DIF zur FIAF (Fédération Internationale des Archives du Film) ermöglichen es immer wieder, auch ältere Klassiker in Originalfassung im Caligari als Erstaufführung zu zeigen. | Themenschwerpunkt neben dem deutschen Film ist im Caligari seit jeher die filmische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Dritten Reiches. Zwei große Retrospektiven widmeten sich dem Werk deutscher Film-Emigranten ("Fremde im Paradies"), eine Retro (mit Broschüre) stellte zum ersten Mal in Deutschland das französische Kino unter deutscher Besatzung vor ("Zwischen Realitätsflucht und Widerstand"). Eine Reihe, "Verbrannte Dichter", zeigte Verfilmungen der im Dritten Reich verfemten Autoren, deren Werke, wie im Falle von Feuchtwangers "Jud Süss", filmisch zudem verfälscht wurden. |