Oberhausener Manifest  
  
Bodo Blüthner 
Boris von Borresholm 
Christian Doermer 
Bernhard Dörries 
Heinz Furchner 
Rob Houwer 
Ferdinand Khittl 
Alexander Kluge 
Pitt Koch 
Walter Krüttner 
Dieter Lemmel 
Hans Loeper 
Ronald Martini 
Hansjürgen Pohland 
Raimund Ruehl 
Edgar Reitz 
Peter Schamoni 
Detten Schleiermacher 
Fritz Schwennicke 
Haro Senft 
Franz-Josef Spieker 
Hans Rolf Strobel 
Heinz Tichawsky 
Wolfgang Urchs 
Herbert Vesely 
Wolf Wirth 
 
 
 
Text 
Der Zusammenbruch des konventionellen deutschen Films entzieht einer von uns abgelehnten Geisteshaltung endlich den wirtschaftlichen Boden. Dadurch hat der neue Film die Chance lebendig zu werden. 
Deutsche Kurzfilme von jungen Autoren, Regisseuren und Produzenten erhielten in den letzten Jahren eine große Zahl von Preisen auf internationalen Festivals und fanden Anerkennung der internationalen Kritik. Diese Arbeiten und ihre Erfolge zeigen, daß die Zukunft des deutschen Films bei denen liegt, die bewiesen haben, daß sie eine neue Sprache des Films sprechen. 
Wie in anderen Ländern, so ist auch in Deutschland der Kurzfilm Schule und Experimentierfeld des Spielfilms geworden. Wir erklären unseren Anspruch, den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen. 
Dieser neue Film braucht neue Freiheiten. Freiheit von den branchenüblichen Konventionen. Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner. Freiheit von der Bevormundung durch kommerzielle Interessengruppen. 
Wir haben von der Produktion des neuen deutschen Films konkrete geistige, formale und wirtschaftliche Vorstellungen. Wir sind gemeinsam bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen. 
Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen. 

Oberhausen, 28.2.1962