In
den Zwanziger Jahren entwickelt Fischerkoesen seinen unverwechselbaren Werbefilm-Stil:
rührende Werbedramolette und amüsante Mini-Erzählungen, deren
Stoffe der Weltliteratur oder Märchen entlehnt sind, dominieren gegenüber
der reinen Produktaussage. Fischerkoesen bedient sich mit der universellen
Anthropomorphisierung von Gegenständen, Pflanzen und Tieren ähnlicher
poetischer Verfahren wie Walt Disney
(„Der Spiegel" porträtiert ihn 1958 als „deutschen Disney"), wenngleich
die Zeichnungen seines Studios naiver und schlichter sind.
Der
Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm gelingt dem Werbefilmer ohne Schwierigkeiten.
Figurenbewegung, Aufbau der Filme und Bildschnitt orientieren sich nun an der
Dramaturgie der Musik und den Melodien. Ein Beispiel für die hochpräzise
Bild-Ton-Kombination ist ein Farbfilm für Muratti-Zigaretten: in orientalischem
Ambiente verliebt sich ein Streichholz in eine weiß gewandete Zigarettendame
und besingt sie als kleiner Troubadour, ehe er, von ihr „entzündet", langsam
verglüht. | |