Das DIF präsentiert... Film des Monats September |
Rezeption
Die Kritik nahm diesen Film, der zwischen Juli und Dezember in Neu-Babelsberg gedreht wurde und mit dem Erich Pommer nach dem großen Erfolg von "Drei von der Tankstelle" eine weitere Tonfilm-Operette produzierte, positiv auf. Der Kinematograph schrieb: „Wenn
man vor der Vorstellung im Programm blättert, erfährt man, daß
uns Robert Liebmann frei nach Louis Verneuil eine musikalische Ehekomödie
vorführen will. Das ist ein nettes, neues, guterfundenes Wort, hinter dem
sich aber schließlich eine ausgezeichnete, zündende, publikumswirksame,
lustige, originelle Operette verbirgt, die uns wieder einmal zeigt, daß
es einfach nicht geht, dieses oder jenes Genre grundsätzlich als filmischen
Vorwurf abzulehnen. Eigentlich dürfte man diesmal den Inhalt gar nicht erzählen.
Man müßte zumindest die Pointe am Schluß verschweigen, die uns
plötzlich aus dem Bereich des amüsanten Detektiv- und Kriminalstücks
zurück zur Ehekomödie ruft [...]
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Lilian
Harvey wirkt frisch, lebendig, liebenswürdig [...] Neben ihr sieht
man - vorläufig zum letzten Mal - Willy
Fritsch als Gentleman-Einbrecher. Überflüssig über Willys
Charme, sein gewandtes, routiniertes, liebenswürdiges Spiel und über
seinen vorbildlich gut sitzenden Frack noch irgendetwas zu sagen.
Bemerkenswert in den kleineren Rollen der gewandte, amüsante Oskar
Sima, Kurt Gerrons reichliche charaktervolle Fülle und Gertrud Wolle,
die Tonfilmsalondame, wie sie im Manuskript steht..." (Nr. 294/1930)
Über das neue Genre der Tonfilmoperette machte sich auch die Filmwoche Gedanken: „Einbrecher, der neue Ufa-Film im Gloria-Palast nennt sich eine 'musikalische Ehekomödie' und ist ein Fortschritt auf dem Wege des musikalischen Tonfilmlustspiels, wnn auch das Ideal noch nicht erreicht ist. Das Manuskrpit hat Längen und Schwächen, die Hanns Schwarz noch etwass zerdehnt, der Schluß bleibt matt und unklar, trotzdem hat er teilweise Ausgezeichnetes geleistet. Aber ich glaube, daß diesem Regisseur schwerere Stoffe besser liegen, er packt diesen Stoff zu ernsthaft an. Den beschwingten Scharm (!) hat vor allem Hollaenders Musik, sie durchrpickelt den ganzen Film und hat den Schuß Mousseux, der der Regie fehlt [...] Die reifste Leistung gibt Ralph Arthur Roberts, der den alten Ehemann so spielt, daß er einem leidtut." (Nr.1/1931) |
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