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Einleitung: Historische Filmzeitschriften

 

Jede Fachpresse ist eng mit ihrem Fachgebiet verbunden und gerade bei der deutschen Filmpresse zeigt sich, dass sie auf alle wirtschaftlichen, technischen und künstlerischen Bewegungen des Films sehr genau reagierte und damit ein sehr gutes Spiegelbild der Geschichte des Films und seiner Tendenzen darstellt.

Obwohl Deutschland maßgeblich an der Erfindung des Films beteiligt war, spielte es lange Zeit nur die Rolle des Abnehmers. Es wurden, vor allem in Großstädten, regelmäßig spielende Theater gegründet, so z.B. in Hamburg, wo 1899 das erste Theater auf der Reeperbahn entstand. Mit der Gründung eines "Weltkinos" 1904 in München setzte innerhalb der nächsten fünf Jahre eine lebhafte Entwicklung ein. Es entstanden in 30 Großstädten 456 Kinotheater. Anfangs waren die Filme 30-50 m lange Streifen, mehr oder weniger geschmacklos, die der Theaterbesitzer direkt vom Hersteller kaufte. Mit der wachsenden Zahl von Lichtspielhäusern stieg auch die Zahl der benötigten Filme und so entstand im Jahre 1906 das System des Filmverleihs. Unzählige Gesellschaften wurden gegründet, die diese Aufgabe übernahmen. Es entwickelte sich zunehmend eine eigene Industrie, bestehend aus Filmverleihern, Apparateherstellern und Theaterbauer. Alle Voraussetzungen für das Entstehen einer Fachpresse waren gegeben und so veröffentlichte Eduard Lintz am 6. Januar 1907 die erste deutsche Filmfachzeitschrift: den "Kinematographen". Der Erfolg dieser Zeitung, 3200 Exemplare im ersten Jahr, regte zu Neugründungen an und so entstand im gleichen Jahr die "Erste Internationale Filmzeitung" und 1908 die "Lichtbildbühne". Mit der stetigen Entwicklung des Films ging die Entwicklung der deutschen Fachpresse parallel. Bis zum Jahr 1938 erschienen in Deutschland ca. 200 Fachzeitschriften, davon sind ca. 90 Zeitschriften im DIF-Bestand.