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Startseite zu 30 repräsentativen Zensurfilmen§181 - MinderjährigSomnambul

Olga Tschernowa ist vor Jahren aus Rußland emigriert und wohnt jetzt mit ihrem kleinen Sohn Georg in Marseille. Sie ist mit dem französischen Capitaine Henri Chardin verlobt, denn sie glaubt, daß ihr Mann Dimitri tot ist. Dimitri lebt jedoch und kommt eines Tages nach Marseilles. Der Landessprache nicht mächtig, findet er mit einem Zettel in der Hand zu Olgas Wohnung. Sie ist gerade abwesend, aber ein mit einer Widmung versehenes Bild Chardins und seine eigene Photographie mit einem Trauerflor lassen ihn begreifen, daß Olga ihn für tot hält. Da er ihr neues Glück nicht stören möchte, zieht er sich zurück, läßt sich für die Fremdenlegion anwerben und wird nach Afrika abkommandiert. 
Nach einiger Zeit wird auch Capitaine Chardin als Kommandeur des Forts nach Afrika versetzt. Er ist inzwischen mit Olga verheiratet und nimmt sie zusammen mit dem kleinen Georg mit. Sie scheint in ihrer neuen Ehe sehr glücklich zu sein und erkennt Dimitri, der sich jetzt Jean Renault nennt, nicht wieder. Da erfolgt ein Angriff von Arabern. Bald ist das Fort eingeschlossen und eine Verbindung nach außen nicht mehr möglich. Die Vorräte an Wasser werden knapp. Da der kleine Georg so sehr an Durst leidet, holt sich Dimitri bei seinem Sergeanten die Erlaubnis, Wasser aus dem nahen Bach zu holen. Dabei gerät er in die Gefangenschaft der Araber. Mit Hilfe der arabischen Tänzerin Djanni, die sich in ihn verliebt hat, kann Dimitri fliehen und erreicht das Fort Ain Mastra, wo er um Unterstützung des belagerten Forts bittet. Dort hält man ihn für tot und übergibt dem Kommandanten seine Habseligkeiten. Darunter entdeckt Chardin eine Photographie Olgas und des Kindes. Er ahnt jetzt die Zusammenhänge, verschweigt seiner Frau aber die Entdeckung. Wenig später wird er bei den immer heftiger werdenden Kämpfen schwer verwundet. 
In diese Kämpfe greift eine von dem tot geglaubten Dimitri angeführte Abteilung ein und kann die Angreifer vertreiben. Ergriffen reicht ihm Chardin seine Sachen und das Bild Olgas. Dimitri, dessen Geheimnis nun entdeckt ist, will Olga freigeben, jedoch verlangt Chardin, daß sie selbst sich entscheiden soll. Doch als sich der kleine Georg schutzsuchend zu Chardin flüchtet, ist die Entscheidung gefallen. Mit dem Versprechen, über alles zu schweigen, reist der Capitaine am nächsten Morgen mit seiner Familie zurück nach Frankreich. Dimitri, inzwischen zum Sergeanten befördert, bleibt in Afrika zurück. 

Nach:
Ulrich J. Klaus: Deutsche Tonfilme. Lexikon der abendfüllenden deutschsprachigen Spielfilme (1929-1945)... 3. Jahrgang: 1932. Berlin/Berchtesgaden: Klaus 1990.
Lit.:
Jean Mitry: Ivan Mosjoukine 1889-1939. Avant-Scène de Cinema 1969, S.395-440 (= Anthologie du Cinema 48).
Anm.:
Bei der Berliner Erstaufführung im Atrium kam es zu Störungen durch Angehörige des Schutzverbandes gegen die französische Fremdenlegion.