| Rußland
im Jahr 1905. Der russisch-japanische Krieg wirft seine Schatten auch auf die
Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Die Disziplin in Armee und Marine wird mit
härtesten Maßnahmen aufrechterhalten. Doch unter den Matrosen des Panzerkreuzers
„Fürst Potemkin" herrscht dumpfe Meutereistimmung wegen verdorbener Verpflegung.
Von ihrem knappen Sold kaufen die Leute das Notwenigste in der Kantine. Zu den
grausamsten Konsequenzen entschlossen, befiehlt der Kommandant ein Kommando zusammenzustellen
und eine Gruppe von Matrosen auf dem Achterdeck zu erschießen. Unter einer
Persenning erwartet die willkürlich ausgesuchte Gruppe auf den Tod, da erhebt
sich der Matrose Wakulintschuk und verhindert mit dem Ruf „Die Waffen nieder !",
daß die Kameraden getötet werden. Es kommt zum Aufstand - vergeblich
versuchen die Offiziere, die Disziplin wiederherzustellen. Während des Kampfes
der verzweifelten Mannschaft wird Wakulintschuk vom Kommandanten erschossen. Alle
Offiziere werden getötet. Am
nächsten Tag steuert eine Dampfbarkasse den Hafen von Odessa an. Matrosen
legen die Leiche Wakulintschuks in einem Zelt am Kai nieder. Auf seiner Brust
liegt ein Zettel mit der Aufschrift „Für einen Löffel Suppe !" Wie ein
Lauffeuer verbreitet sich die Kunde von den Ereignissen an Bord der „Potemkin".
Viele Einwohner Odessas erweisen dem toten Matrosen die letzte Ehre. Zu hunderten
fahren Segelboote zur „Potemkin" hinaus. Ihre Besatzung jubelt den aufständischen
Matrosen zu und versorgt sie mit frischem Proviant. Mitten in den allgemeinen
Jubel hinein fällt die Nachricht, daß die Regierung Kosakentruppen
zur Niederschlagung des Aufstands in Marsch gesetzt hat. Im Gleichschritt naht
nun das Unheil. Unter den Hufen der Reiterschwadronen dröhnt die Erde, Schüsse
fallen, Säbel hauen auf wehrlose Zivilisten ein. Auf der breiten Freitreppe
hinunter ins Hafengebiet richten die Truppen ein Massaker unter der Bevölkerung
an. Der Aufstand wird niedergeschlagen. Die Besatzung der „Potemkin", die vor
dem Hafen liegt, erreicht die Nachricht, daß das Admiralitätsgeschwader
gegen ihr Schiff in Fahrt gesetzt wurde. Am Morgen taucht die Schlachtflotte am
Horizont auf. Die „Potemkin" richtet ihre Geschütze auf sie. Die Signalmaaten
signalisieren „Schießt nicht, Kameraden !" hinüber zu dem feindlichen
Geschwader. Die Gegner fahren aufeinander zu. Wird das Geschwader angreifen ?
Doch die Kanonen senken sich, die Admiralitätsflotte dreht ab, die Mannschaften
jubeln - die Kameradschaft hat gesiegt. Die rote Fahne der Revolution flattert
im Wind. |