| Ein
Arbeiterehepaar, das bereits vier Kinder hat und in äußerster Armut
im Hinterge-bäude eines großen Hauses lebt, sucht einen jungen Arzt
auf in der Hoffnung, von neuem Familienzuwachs, der nicht mehr tragbare Belastungen
bedeutet, befreit zu werden. Der Arzt verweigert den Eingriff, da er nicht gegen
das Gesetz verstoßen kann. Ein junges, gut situiertes Ehepaar, kann durch
die Hilfe seines Hausarztes die Geburt eines von der Frau nicht gewollten Kindes
verhindern. Da der Hausarzt den Abbruch der Schwangerschaft mit angeblicher Lebensgefahr
der Ehefrau begründet, bleiben die Beteiligten straffrei.Trotz der Warnung
des Arztes nimmt die Arbeiterfrau selbst den Eingriff vor und stirbt. Der Arzt
ist tief betroffen. Der Staatsanwalt, der gerade noch den „Fall des gutsituierten
Paares" bearbeitet hat, ist gezwungen, den Mann festnehmen zu lassen. Die vier
Kinder bleiben allein zurück.
Die Verlobte
des Staatsanwalts, eine junge Lehrerin, die im Vorderhaus wohnt, hat gerade
ihre Zulassung an ein staatliches Lyzeum erhalten. Vergeblich bemüht
sie sich darum, den Arbeiter freizubekommen. Das Verhältnis der beiden
Verlobten gerät in eine Krise. Der Staatsanwalt läßt, um
seine Braut zu versöhnen, einen Präsentkorb mit Delikatessen zu
ihr schicken. Der Korb wird in der Portierswohnung abgegeben. Der
schwachsinnige Sohn der Portiersfrau nimmt sich eine Flasche Sekt aus dem
Korb und trinkt sie leer. Berauscht trägt er den Korb zur Wohnung der
Lehrerin hinauf und vergewaltigt sie in ihrer Wohnung. Aus Angst, ihren
Verlobten zu verlieren und um einen öffentlichen Skandal zu verhindern,
verschweigt sie die Vergewaltigung. Sie stellt fest, daß sie schwanger
ist. Die Lehrerin schreibt an den Staatsanwalt, er möge sie vorläufig
nicht besuchen. Der junge Arzt versucht den Staatsanwalt von der Inhumanität
des geltenden Gesetzes zu überzeugen. Die Lehrerin bittet den jungen
Arzt, der von ihrem Unglück tief bewegt ist, ihr zu helfen. Er schildert
dem Staatsanwalt einen Fall ungewollter Schwangerschaft nach einem
Gewaltverbrechen und bittet ihn um seinen Rat. Dieser beharrt jedoch strikt
auf Recht und Gesetz. Trotzdem nimmt der Arzt den Eingriff an der Lehrerin
vor und übernimmt die volle Verantwortung. Der Arzt macht dem Staatsanwalt
deutlich, daß es sich bei dem vordem beschriebenen Fall um dessen
eigene Verlobte handelt. Er stellt sich der Justiz.
Der Staatsanwalt
eilt zu ihr, voller Mißtrauen, ob sie tatsächlich unschuldig
ist. Sie weist ihm die Tür. Im Treppenhaus trifft er auf den Sohn der
Portiersfrau und erkennt in ihm den Vergewaltiger. Er ringt mit ihm und
wirft ihn die Treppe hinunter. Der robuste Täter überlebt den
Sturz und trollt sich davon. Wieder allein in seinem Büro, hat der
Staatsanwalt eine Vision von vielen Frauen, die an illegalen Abbrüchen von
Kurpfuschern gestorben sind, darunter auch seine Verlobte. Er quittiert
den Dienst, der sich nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren läßt
und findet zurück zu der Frau, die er liebt. |