Wiedereröffnung des Caligari: Umbaumaßnahmen
Filmbühne Caligari
 
 
Das Caligari erstrahlt in neuem Glanz – Wiedereröffnung am 5. November

Das Hochbauamt der Stadt Wiesbaden hat die viermonatige Sommerpause des Caligaris für die 1. Etappe der Renovierungsarbeiten am Marktplatz 9, dem Caligari, genutzt. Die städtischen Körperschaften hatten Anfang des Jahres für eine abschnittsweise Sanierung dieses Juwels im Dornröschenschlaf grünes Licht gegeben.

Damit der 1. Sanierungsabschnitt für alle Kinobesucher offensichtlich wird, begann das Hochbauamt mit dem eigentlichen Herzstück des Caligaris, dem Kinosaal, der ein innenarchitektonisch einmaliges Erscheinungsbild aus den 50er Jahren aufweist.

Der Kinosaal war in den vergangenen Jahrzehnten für unterschiedliche Zwecke provisorisch herrichtet worden und der Raum durch Einbauten verändert worden, aber nicht zu seinem Besten. Er wurde zum Glück nicht wie es in anderen Städten mit Kinos aus den 50er Jahren geschah, in kleine Kinoräume unterteilt oder gänzlich zweckentfremdet, z. B. als Supermarkt.

Der Projektleiterin war es sehr wichtig, die Atmosphäre möglichst original wieder zu schaffen. Hierbei sind 3 Faktoren raumbestimmend:
 

1. die geschwungene helle Decke, die im Raum zu schweben scheint, weil sie durch eine schwarze Schattenfuge von den Wänden optisch losgelöst ist.
 

2. die Beleuchtung aus den goldenen Kelchen und Schalen, die mit warmen Glanz erstrahlen sollen und das umlaufende Stuckgesims mit indirekter Neonbeleuchtung sowie
 

3. die weit in den Raum hineinschwingende Empore.
 

Auch die originale Farbigkeit wurde wieder hergestellt -  große schwarze Wandflächen mit goldenen Blickpunkten und roten Farbakzenten und einer hellgelben schwebenden Decke.
Die Technik mußte sich dem unterordnen.

Der 1. Renovierungsabschnitt beschränkte sich im wesentlichen auf die zuvor genannten Punkte und umfaßte die Demontage der störenden Einbauten, eine komplett neue Elektroinstallation, die Erneuerung der historischen Beleuchtung zuzüglich neuer Deckendownlights und einen neuen Anstrich von Decken und Wänden.

Im 2. Renovierungsabschnitt, bis Ende 2000, werden neue Kinostühle, ein neuer Fußbodenbelag, akustische Verbesserungsmaßnahmen und eine neue Lüftungsanlage im Saal und im Foyer, der Umbau der WC-Anlagen sowie ein renoviertes Dach und eine neu gestaltete Fassade folgen. Insgesamt stehen knapp 3 Millionen Mark aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung.

Die Beendigung des 1. Bauabschnitts wird am 5. November ab 20.00 Uhr gefeiert. Diese Veranstaltung ist zugleich Wiedereröffnung, Jubiläumsfeier 50 Jahre Deutsches Filminstitut und 50 Jahre Freiwillige Selbstkontrolle. Auf dem Programm stehen Grußworte, Kurzfilmraritäten aus dem Archiv des Deutschen Filminstituts, „Die Sünderin" mit Hildegard Knef – der größte Skandal der deutschen Filmgeschichte – und Filmmelodien am Piano im Foyer. Für diesen Abend steht nur ein begrenztes Kontingent an Kaufkarten zur Verfügung. Interessenten werden daher gebeten, ihre Karten bis zum 1. November unter der Telefonnummer 31 38 38 beim Kulturamt Wiesbaden vorzubestellen. Der Eintritt beträgt 8 Mark, ermäßigt 7 Mark.