Die Schwierigkeiten,
die sich im Vorfeld der Rekonstruktion bereits bei Recherche und Identifizierung
ergeben, setzen sich bei der technischen Durchführung fort. Zumeist sind
von den Stummfilmen keine Zensurkarten mehr vorhanden, die alle Zwischentitel
auflisten und somit Aufschluß über den Zusammenhang der einzelnen Szenen
und Akte geben können. In diesem Falle bleibt nur der Rückgriff auf
detaillierte Inhaltsangaben aus zeitgenössischen Berichten oder Kritiken,
im Zweifelsfall kann die ursprüngliche Position einer Szene nicht mehr geklärt
werden und muß entweder weggelassen oder nach logischen Gesichtspunkten
eingesetzt werden. | Da
das DIF über keine eigene Kopiermöglichkeit verfügt, übernehmen
kommerzielle Unternehmen diese Arbeit. Das Nitro-Material ist fast immer derart
geschrumpft, daß nur noch Trickstudios in der Lage sind, die Arbeiten auszuführen.
Dies verteuert die Rekonstruktion wesentlich.
| Ein
zusätzliches Problem stellen häufig die fehlenden Zwischentitel dar,
die per Hand oder durch Computergrafik in mühsamer, zeitraubender und teurer
Arbeit gestaltet werden müssen. Für die Arbeit an der Rekonstruktion
eines Spielfilms normaler Länge kann deshalb von der ersten Recherche bis
zur fertigen Kopie eine Zeit von bis zu einem Jahr vergehen. |