Kooperationen 
Auf einer zweiten Ebene beteiligt sich das DIF an Rekonstruktionen bedeutender deutscher oder internationaler Stummfilme auch dann, wenn im eigenen Archiv nicht unbedingt Material zum Film vorhanden ist. Dies geschieht durch die Unterstützung der Recherchearbeiten und/oder durch technische Hilfe bei der Rekonstruktion.  

Im Jahre 1994 beispielsweise entdeckte das DIF durch Zufall die deutschen Originaltitel zum Film "Orlacs Hände" in der Belgrader Kinemathek. Da bis zu diesem Zeitpunkt eine völlig ungenügende und verstümmelte Fassung des Films in Umlauf war und neben dem Belgrader Material noch weiteres in anderen Archiven ausfindig gemacht werden konnte, entschloß sich der Rechteinhaber des Films, die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden, dieses Projekt zu unterstützen, sodaß diese Rekonstruktion als Gemeinschaftsarbeit des DIF und der Murnau-Stiftung in Wiesbaden durchgeführt wurde. 

Ähnlich verhielt es sich bei der Restaurierung des verschollen geglaubten Heinrich-George-Films "Bigamie", der im französischen Filmarchiv auftauchte oder im Falle von "Tagebuch einer Verlorenen" von G.W. Pabst, der für die Pabst-Retro der Berlinale aus insgesamt fünf verschiedenen Materialien zusammengestellt wurde, darunter Nitro aus dem Filmarchiv Uruguay mit Szenen, die nirgendwo in Europa mehr vorhanden waren.  
Auf diese Weise entstanden in Wiesbaden unter Rückgriff auf Material vom Bundesarchiv Berlin auch die Rekonstruktionen der Filme "Anna Boleyn" und "Zur Chronik von Grieshuus", die gegenwärtig im Kopierwerk fertiggestellt werden.  
Unterstützung bei der Rekonstruktion des Films "Goldrush" gewährte das DIF den Chaplin-Erben in Paris, indem es Originalmaterialien zur Verfügung stellt. Die Erben sind in Zusammenarbeit mit der Londoner Firma Photoplay Productions mit der technischen Aufarbeitung des Filmstocks Chaplins befaßt. 
 
Beispiele Rekonstruktionen