Die bewegten Bilder
selbst ließ das NS-Regime im Reichsfilmarchiv sammeln. Am 4. Februar 1935
mit erheblichem Propagandaaufwand in Anwesenheit von Hitler und Goebbels eröffnet,
besaß das Archiv damals bereits mehr als 1.200 Filme. | „Diese
kamen aus dem Reichsarchiv in Potsdam ... und von der Filmindustrie. Durch Kauf
und Tausch, zu einem erheblichen Teil jedoch auch durch Ablieferungszwang und
Beschlagnahmen in besetzten Gebieten, wuchs der Bestand auf 15.000 Filme bis Kriegsende."
So rekonstruierte 1962 Hans Rathsack, der spätere Leiter der Stiftung Deutsche
Kinemathek Berlin, die Geschichte der Bestandsakquisition des Reichsfilmarchivs
in seinen „Vorschläge(n) zur Ausstattung und zum Aufbau einer zentralen Filmsammlung
in der Bundesrepublik Deutschland". | Trotz
dieser Machenschaften genoß das Reichsfilmarchiv international Anerkennung.
Es gehörte 1937 mit der Cinémathèque Francaise und der Film
Library des Museum of Modern Art, New York, zu den Gründungsmitgliedern der
Fédération International des Archives du Film (FIAF), dem weltweiten
Zusammenschluß der Filmarchive. |