Flankenschutz für den Neuen Deutschen Film: Theo Fürstenau 
 
Dr. Theo Fürstenau, der das DIF nach Lippmanns plötzlichem Tod von 1966 bis 1981 leitete, verstand sich eher als politischer Beamter denn als Filmwissenschaftler; zudem war er, zumindest in den Augen einer kritischen Öffentlichkeit, selbst durch eine antisemitisch polemisierende Dissertation aus der NS-Zeit belastet.  

Trotzdem erhielt er den Vorsitz in der 1974 vom Bundesinnenministerium ins Leben gerufenen Kommission zur neuerlichen Begutachtung der seinerzeit von den Alliierten verbotenen Filme aus der NS-Zeit. Das DIF lieferte Unterlagen und Informationen zu den Filmen.

DIF-Bibliothek in WiesbadenAußerdem machte sich Fürstenau für die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Instituts stark. Auch wenn die etablierte Filmwirtschaft Einfluß auf die Publikationen des DIF zu nehmen suchte: in den 60er Jahren begann das DIF-Team, den Jungen und dann den Neuen Deutschen Film publizistisch zu unterstützen. Es entstanden die ersten Filmografien mit ausführlichen Angaben zum Werk der jungen Regisseurinnen und Regisseure, schließlich, Ende der 70er Jahre, die von Rüdiger Koschnitzki erarbeiteten Gesamtverzeichnisse der Filmproduktion jener Jahre. 
 
 Gerd Albrecht Geschichte des DIF