Das DIF präsentiert...  Film des Monats März

Asphalt. Der Polizeiwachtmeister und die Brillantenelse

Das Deutsche Filminstitut zeigt am Donnerstag, den 07.03.2002, um 20.30 den Film

Asphalt
Der Polizeiwachtmeister und die Brillantenelse
Deutschland 1928/29
Regie:
Joe May
Buch: Fred Majo [= Joe May], Hans Székely, Rolf E. Vanloo (nach einer Filmnovelle von Rolf E. Vanloo)

Kamera: Günther Rittau
Bauten: Erich Kettelhut, Robert Herlth (ungenannt), Walter Röhrig (ungenannt)
Kostüme: René Hubert
Musik: Willy Schmidt-Gentner (1929 bei Uraufführung) Karl-Ernst Sasse (1995)
Darsteller:
Betty Amann (Else Kramer), Gustav Fröhlich (Wachtmeister Holk), Albert Steinrück (Hauptwachtmeister Holk), Else Heller (seine Frau), Hans Adalbert Schlettow (Elses Freund), Hans Albers (Straßendieb)
sowie Rosa Valetti; Arthur Duarte; Paul Hörbiger; Trude Lieske; Karl Platen; Hermann Vallentin; Kurt Vespermann; Rudolf Meinhard-Jünger

Produktion: Universum Film AG (Ufa), Berlin (Ein Joe May-Film der Erich-Pommer-Produktion der Ufa)
Live-Musik: Sergej Knobloch

Asphalt
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Das DIF präsentiert......eine kühne Vision der Metropole Berlin: nächtliche Boulevards, Neonlichter, dunkle Schatten, Luxus, Verbrechen und Erotik. ASPHALT (1928/1929) war eine Spitzenproduktion der Ufa, die mit enormen Aufwand in den Babelsbergern Studios gedreht wurde. In der größten Studiokulisse Europas ließ der Regisseur Joe May hierfür eine luxuriöse Einkaufsstraße nachbauen, welche das mondäne Berlin der 20er Jahre in Szene setzt. Die Kamera- und Lichtführung belegt eindrucksvoll einen der Höhepunkte der deutschen Stummfilmproduktion: Ausgeklügelte Kamerafahrten verknüpfen Innen und Außen und nuancierte Beleuchtungen illuminieren die prickelnde, raubkatzenhafte Erotik der Juwelendiebin, gespielt von Betty Amann. Der Produzent Erich Pommer schreibt über ASPHALT: "Dieser Film wurde von den visuellen Möglichkeiten eines Milieus und ihren Einwirkungen auf das Leben seiner Menschen her geschaffen." Der Film erzählt von einem Polizei-Wachtmeister (Gustav Fröhlich), der die schöne Else beim Juwelendiebstahl erwischt. Die raffinierte Halbweltdame verführt den Polizist und entgeht so ihrer Verhaftung. Der brave Schutzmann verfällt ihrer dekadenten Welt und wird zum Mörder aus Eifersucht. Als er von dem eigenen Vater, dem Hauptwachtmeister Holk (Albert Steinrück in seiner letzten Rolle), verhaftet wird, schein alles verloren zu sein. Doch die Liebe findet ihren Weg... Mit ASPHALT setzt das Deutsche Filminstitut - DIF die Reihe "zensierte Filme in der Weimarer Republik" fort. Wurde im Februar mit MUTTER KRAUSENS FAHRT INS GLÜCK ein Blick auf das proletarische Berlin geworfen, wird im März das luxuriöse, dekadente Berlin vorgeführt. Die Filmauswahl wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes "Collate" (Collaboratory for Annotation, Indexing and Retrieval of Digitized Historical Archive Material) vorgenommen, das die Zensurpraxis in verschiedenen Ländern untersucht. Zu den einzelnen Filmen der Reihe findet eine kurze Einführung statt, die einen Überblick über die Zensurpraxis in der Weimarer Republik bzw. über die Zensurgeschichte der gezeigten Filme vermittelt. Gezeigt wird die rekonstruierte Fassung, die um wichtige Szenen aus ausländischen Kopien ergänzt wurde. Der Film wird von Sergej Knobloch am Klavier begleitet.

Filmreihe: Zensierte Filme
Die COLLATE-Projektseite zur Filmzensur
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DIF, 15.01.2002