Das Deutsche Filminstitut
zeigt am Donnerstag, den 02.05.2002, um 20.30 den Film
Die Koffer des
Herrn O. F. Ein Märchen für Erwachsene
Deutschland 1931
Regie: Alexis Granowsky
Buch: Leo Lania, Alexis Granowsky, (nach einer Idee von Hans Hömberg)
Kamera:
Reimar Kuntze, Heinrich
Balasch
Bauten: Erich
Czerwonsky
Ton: Adolf Jansen
Musik: Dr. Karol Rathaus, Kurt Schröder
Darsteller: Alfred Abel (Bürgermeister)
Peter Lorre (Redakteur Stix)
Harald Paulsen (Baumeister Stark)
Ludwig Stoessel (Hotelier Brunn)
Hedy Kiesler (Helene, Tochter des Bürgermeisters)
Margo Lion (Viola Volant, Kabarettstar)
Ilse Korseck (Sekretärin)
Liska March (Eva Lune)
sowie
Gaby Karpeles, Hadrian Maria,
Hertha von Walther, Franz Weber, Maria Karsten
Fred Döderlein, Bernhard Goetke, Josephine Dora
Friedrich Ettel, Aenne Görling
Produktion:
Tonbild-Syndikat AG (Tobis)
|
|
. |
|
Das DIF präsentiert...
zensierte Filme:
DIE KOFFER DES HERRN O.F.
Das gemütliche Leben der kleinen Ortes Ostend wird durch die Anmeldung
eines reichen Gastes gestört, der zunächst einmal nur 13 Koffer vorausgeschickt
hat. Sie tragen die geheimnisvollen Initialen "O.F." In der
bloßen Erwartung der Millionen von "O.F." erlebt die Idylle
von Ostend einen regelrechten Bauboom. Schnell herrscht ökonomische Hochstimmung,
während überall sonst auf der Welt Krisen und Panik ausbrechen. Der findige
Zeitungsredakteur Stix gesteht schließlich, dass Herr "O.F."
seine eigene Erfindung ist, der Aufstieg der Stadt hat sich aber längst
verselbständigt. Touristen, die Ostend besuchen, erzählt man jetzt, dass
die Geschichte von O.F. auf eine mittelalterliche Legende zurückgeht....
Alexis Granowskys
hintersinnige Wirtschaftskrisensatire wurde von der NS-Zensur völlig verändert.
Nach 1933 wurde der Film sämtlicher politischer Zeitbezüge entkleidet
und lief in einer kürzeren Version unter dem Titel "Bauen und Heiraten"
ohne Angabe des Regisseurs und der Mitwirkenden - viele von ihnen waren,
wie Peter Lorre, Juden, die unter den Bedingungen der antisemitischen
NS-Filmpolitik ab April 1933 nicht mehr beim Film arbeiten durften. Auch
Erich Kästners Songs wurden aus dem Film eliminiert. Das DIF zeigt die
1976 restaurierte Fassung des Films.
Die Filmauswahl wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes "Collate"
(Collaboratory for Annotation, Indexing and Retrieval of Digitized Historical
Archive Material, www.collate.de)
vorgenommen, das die Zensurpraxis in verschiedenen Ländern untersucht.
Bereits jetzt ist eine umfangreiche Sammlung von Zensurdokumenten auf
der Homepage des Deutschen Filminstituts abrufbar (www.deutsches-filminstitut.de/zensur).
Zu den einzelnen Filmen
der Reihe findet eine kurze Einführung statt, die einen Überblick über
die Zensurpraxis in der Weimarer Republik bzw. über die Zensurgeschichte
der gezeigten Filme vermittelt
|
|