Das DIF präsentiert...

Verboten!
Film und Zensur - Zwei Mal G.W. Pabst, zwei Mal Fritz Lang -

Im Juli beginnt das Deutsche Filminstitut - DIF zum zweiten Mal mit einer Reihe von Filmen, die in der Weimarer Republik in besonderer Weise der Zensur unterworfen waren. Die Filmauswahl in der Reihe "Das DIF präsentiert... Verboten! Film und Zensur" wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes "Collate" vorgenommen, das die Zensurpraxis in verschiedenen Ländern untersucht. Bereits jetzt ist eine umfangreiche Sammlung von Zensurdokumenten auf der Homepage des Deutschen Filminstituts abrufbar.  
© Horst von Harbou - Deutsche Kinemathek
© Horst von Harbou - Deutsche Kinemathek

Die Idee der Reihe ist, der Öffentlichkeit die Gelegenheit zu geben, einige Klassiker der 20er und 30er Jahre wieder zu sehen bzw. ihr Interesse für das Thema Filmzensur zu wecken. Die vier ausgewählten Filme zeigen exemplarisch unterschiedliche Aspekte der Zensurpraxis in Deutschland - vor dem Hintergrund der einzigartigen ästhetischen Umbrüche (Stummfilm - Tonfilm) und der politischen Krisenphänomene.

Zwei Mal Pabst, zwei Mal Lang: zwei ungleiche, zwei berühmte Regisseure. Vier Filme, vier verschiedene Genres: ein stummer Sittenfilm, ein Anti-Kriegsfilm, ein psychologischer Kriminalfilm und ein Thriller - jedes Mal von der Zensur bedrängt!

 

Mit G.W. Pabsts letztem Tonfilm TAGEBUCH EINER VERLORENEN - verboten wegen seiner "entsittlichenden Wirkung" - startet die Reihe im Juli. Pabsts erster Tonfilm WESTFRONT 1918, beanstandet aufgrund seiner "pazifistischen Tendenz", folgt im August. Die Reihe wird im September mit Fritz Langs Meisterwerk M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER fortgesetzt. 1931 wird Langs erster Tonfilm zwar als "künstlerisch wertvoll" anerkannt, doch für Jugendliche unter 18 Jahre nicht freigegeben. Kurz nach der Machtübernahme durch die Nazis wird er ganz verboten. Der im Jahre 2000 aufwendig restaurierte Tonfilm DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE beendet die Reihe im Oktober. Der Film wurde wegen "Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit" 1933 verboten und erlebte erst 1951 seine deutsche Premiere.

Zu den einzelnen Filmen der Reihe "Das DIF präsentiert... Verboten! Film und Zensur" findet eine kurze Einführung statt, die einen Überblick über die Zensurpraxis in der Weimarer Republik bzw. über die Zensurgeschichte der gezeigten Filme vermittelt.

Laura Bezerra, Jürgen Keiper

 
 
Die Filme im Überblick:    
Donnerstag, 10. Juli 2003, 20:30 Uhr:
TAGEBUCH EINER VERLORENEN
(D 1929, Regie: G.W. Pabst)

 
Donnerstag, 14. August 2003, 20:30 Uhr:
WESTFRONT 1918
(D 1930, Regie: G.W. Pabst)

 
Donnerstag, 11. Sept. 2003, 20:30 Uhr:
M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER
(D 1931, Regie: Fritz Lang)
© Horst von Harbou - Deutsche Kinemathek  
Samstag, 18. Oktober 2003, 20:00 Uhr:
DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE
(D 1933, Regie: Fritz Lang)

 
 

Überblick: Das DIF präsentiert ...

 
Kartenvorbestellungen unter 069 / 212 - 38830  

   
DIF, 12.06.2003