Wladimir (von) Strishewskij

  Biographie
Wladimir Dimitri (von) Strishewskij wird 1892 in Ekaterinoslav (Ukraine) geboren. Er ist als Schauspieler am Theater tätig und verkörpert dort das Rollenfach des romantisch-heroischen Liebhabers. 1916 spielt er seine ersten Filmrollen in Jewgenij Bauers „Marionetki roka" und „Skazka sinevo morja". 1917 wirkt er, wiederum unter Bauer, in den Filmen „Nabat" und „Revolutionèr" mit. 1920 emigriert Strishewskij mit anderen russischen Filmschaffenden, darunter dem Schauspieler und Regisseur Ivan Mosjukin, nach Frankreich. Dort spielt er unter der Regie von Jakov Protazanov in „Le Sens de la Mort". Er führt nun auch den Namen „W. de Stry". 1923 folgt eine Rolle in „Calvaire d'amour" von Viktor Tourjanskij. Im selben Jahr verlegt Strishewskij seinen Wohnsitz nach Berlin. Seine erste Filmregie übernimmt er bei dem Zweiteiler „Taras Bulba" (1924, nach Nikolaj Gogol). Gedreht wird der Film in München von Josef Ermoljeff, der 1920 zusammen mit seinen Moskauer Mitarbeitern zunächst nach Frankreich emigriert ist und ab 1923 in München und Berlin produziert.
1924 inszeniert Strishewskij das Sittendrama „Tiefen der Großstadt" [Die Mausefalle]. 1928 folgt der Film „Der Adjutant des Zaren" mit Ivan Mosjukin in der Titelrolle. Der aufwendige Historienfilm wird ein großer Publikumserfolg und ein Triumph für den russischen Filmstar. 1929 dreht Strishewskij für die Greenbaum-Film „Spielereien einer Kaiserin" mit Lil Dagover in der Hauptrolle. 1930 folgt „Troika", mit Olga Tschechowa. 1931 kehrt Strishewskij nach Paris zurück und übernimmt die Regie zu dem Melodram „Le Sergeant X": Ivan Mosjukin spielt in diesem Fremdenlegionärsfilm seine erste Tonfilmrolle. Ein Jahr später wird auch eine deutsche Version mit Mosjukin ins Kino gebracht. 1935 schreibt Strishewskij zusammen mit Pierre Chenal und Christian Stengel das Drehbuch zu „Crime et chatiment" nach dem Roman von Fjodor M.Dostojewskij. 1936 folgt „Le Bateliers de la Volga", 1938 „Nuits de princes". 1943 schließlich dreht Strishewskij in Italien „La carne e l'anima". 
 Literatur:

Paolo Cherchi Usai, Lorenzo Codelli et al. (Eds.): Silent Witnesses. Russian Films 1908-1919. Le Giornate del Cinema Muto/Editione Bibliotheca dell' Imagine/British Film Institute 1989.

Fantaisies Russes. Russische Filmmacher in Berlin und Paris 1920 bis 1930. Red.: Jörg Schöning. München: edition text & kritik 1995.

uvk