| Biographie | |
„Can
a man of true distinction be forgotten, a man who has won two Academy Awards as
Best Director as well as [...] for Best Picture of the Year?" (Georg Geltzer,
1981). Geboren am 2. Februar 1886 im schottischen Glasgow, steigt Frank Lloyd bereits früh ins Showgeschäft ein. So arbeitet er als Sänger und Schauspieler vor allem in London, bevor er 1909/10 nach Kanada emigriert, wo er ebenfalls u.a. als Sänger auftritt und sich für kurze Zeit u.a. den Walker Theatrical Enterprises in Winnipeg anschließt. Es folgen Engagements als Varietékünstler und Schauspieler in den USA. 1913 lernt Lloyd Carl Laemmle kennen, den Chef der Universal Pictures Corp., der ihn unter Vertrag nimmt und ihm seine erste Rolle in dem Kurzfilm „Shadows of Life" (1913) verschafft. In den nächsten zwei Jahren spielt Lloyd in mehr als 50 Universal-Produktionen mit, meistens Kurzfilmen, gedreht unter der Regie von Otis Turner („Damon and Pythias", 1914). 1914 gibt er in „A Prince of Bavaria" sein Debut als Regisseur und führt bis zu seinem Weggang zu Pallas-Morosco im Jahr 1915, in nicht weniger als 35 Kurzfilmen Regie, zu denen er in der Regel auch selbst das Drehbuch schreibt. Ende 1916 wechselt Lloyd zur Fox Film Corp., für die er zwischen 1916 und 1919 15 Filme nach überwiegend eigenen Vorlagen inszeniert. Besonders erfolgreich sind „A Tale of Two Cities" (1917) nach einem Roman von Charles Dickens sowie die Verfilmung von Victor Hugos „Les Misérables" (1918), beide mit William Farnum in der Hauptrolle. Nach dem 1. Weltkrieg beginnt Lloyd bei Samuel Goldwyn (u.a. „Madame X", 1920, „The Sin Flood", 1921/22). 1922 nimmt er ein Vertragsangebot der First National Pictures an, für die er in den folgenden Jahren einige sehr erfolgreiche Filme dreht, so z.B. „The Eternal Flame" (1922) mit Norma Talmadge, „Oliver Twist" (1922) oder „The Divine Lady" (1929), der ihm seinen ersten Oscar in der Kategorie „Beste Regie" einbringt. Mit „Weary River" (1929) und „Drag" (1929) vollzieht Lloyd kurze Zeit später den Übergang zum Tonfilm und beweist - nicht zuletzt auch durch die beiden 1933 herausgebrachten Filme „Calvacade" und „Berkeley Square" - , daß er mit dem neuen Medium „Ton" überzeugend umzugehen weiß. „Calvacade", ein im England der Jahrhundertwende spielendes Familienmelodram, wird als bester Film des Jahres mit einem Oscar ausgezeichnet; zwei weitere gehen an Lloyd für seine Regieleistung sowie an William S. Darling für die beste Ausstattung. Der bekannteste unter Lloyds Filmen ist jedoch „Mutiny on the Bounty" mit Charles Laughton und Clark Gable in den Hauptrollen, der, 1934 von MGM produziert, noch im selben Jahr in der Kategorie „Bester Film" einen Oscar zuerkannt bekommt: „Hollywood studio craftmanship at its most accomplished", so schwärmte ein Kritiker (Zit. nach World Film Directors, 1987). In der Folgezeit arbeitet Lloyd zunächst erneut für Fox bzw. 20th Century-Fox, um dann zu Paramount zu wechseln. Es entstehen u.a. „Maid of Salem" (1936/37) mit Claudette Colbert, der als „’epic Western’ of panoramic scope" gelobte „Wells Fargo" (1937) sowie „If I Were King" (1938), ebenfalls ein Kassenschlager. Mit „Rulers of the Sea" (1939), dem letzten für Fox realisierten Film mit Douglas Fairbanks Jr. in der Hauptrolle, zieht sich Lloyd für einige Jahre aus dem Studiosystem Hollywoods zurück, um 1952 noch einmal einen Vertrag bei Republic zu unterschreiben (u.a. „The Last Command", 1955). Am 10. August 1960 stirbt Frank Lloyd in Santa Monica/Californien. | ||
Quellen:
Geltzer, Georg: Frank Lloyd. In: Films in Review, May/1981, S. 257-274. Lloyd, Frank. In: World Film Directors. Vol. 1: 1890-1945. Hrsg. von John Wakeman. New York 1987, S. 683-688. | ||