Das DIF präsentiert...  Film des Monats April

Die Koffer des Herrn O.F.

Das DIF präsentiert ...

Das Deutsche Filminstitut zeigt im Monat April am Donnerstag, den 1. April 1999 um 20.30 Uhr den Film „Die Koffer des Herrn O.F.", ein „Märchen für Erwachsene", das Alexis Granowsky 1931 mit Peter Lorre in der Hauptrolle für die TOBIS inszenierte.
Das gemütliche Leben der kleinen Ortes Ostend wird durch die Anmeldung eines reichen Gastes gestört, der erst einmal nur 13 Koffer vorausschickt. Sie tragen die geheimnisvollen Initialen „O.F." In Erwartung der Millionen von „O.F.", die auf den kleinen Ort herniederregnen werden, erlebt Ostend einen regelrechten Bauboom. Dort herrscht ökonomische Hochstimmung, während überall sonst in der Welt Krisen ausbrechen. Der findige Zeitungsredakteur Stix gesteht schließlich, daß Herr „O.F." seine eigene Erfindung ist, aber der Aufstieg der Stadt hat sich längst verselbständigt. Am Ende stellt sich heraus, daß es sich bei den Koffern mit den geheimnisvollen Initialen um das Gepäck der Schauspielerin Olga Felden handelt, die irrtümlich statt nach Ostende in das kleine Provinznest gelangten. Touristen, die Ostend besuchen, erzählt man nun, daß die Geschichte von O.F. auf eine mittelalterliche Legende zurückgeht ....
Neben Peter Lorre spielen Alfred Abel, Harald Paulsen, Hedy Kiesler und Ilse Korseck.

 
 
Alexis Granowskys hintersinnige Wirtschaftskrisensatire wurde von der NS-Zensur völlig verändert. Nach 1933 wurde der Film sämtlicher politischer Zeitbezüge entkleidet und lief als Kurzfilm unter dem Titel „Bauen und Heiraten" ohne Angabe des Regisseurs und der Mitwirkenden - viele von ihnen waren, wie Peter Lorre, Juden, die unter den Bedingungen der antisemitischen NS-Filmpolitik ab April 1933 bereits nicht mehr beim Film arbeiten durften. Auch Erich Kästners Songs wurden aus dem Film eliminiert. Das DIF zeigt die 1976 restaurierte Fassung des Films.
Einführung: Ursula von Keitz